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Faszination Bienenkönigin

Alles im Bienenvolk hängt von der Königin ab. Königinnen reifen in sogenannten Weiselzellen heran, das sind größere, nach unten gerichtete Brutzellen. Diese werden von den Ammenbienen mit einem großen Vorrat an Gelee Royal befüllt und verschlossen, so dass sich die Larven ungestört entwickeln können. Am 16. Tag ist aus dem Ei eine erwachsene Königin geworden. Man kann sich hierzu folgende Merkhilfe einprägen: 3 - 5 - 8 - Königin ist gemacht. 3 Tage verbringt die spätere Weisel als Ei, 5 Tage als Larve und weitere 8 Tage als Puppe. Königinnen schlüpfen damit deutlich schneller als Arbeiterinnen, die hierfür 21 Tage benötigen oder als Drohnen, die sich erst am 24 Tag aus ihrer Brutzelle knabbern.

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Zwei Waiselzellen

Eine Königin kann bis zu 5 Jahre alt werden. Sie informiert ihr Volk permanent über ihren Gesundheitszustand durch Pheromone. Ihr Hofstaat besteht aus etwa 15 Arbeiterinnen, die nicht von der Seite der Königin weichen um sie mit Kraftfutter zu versorgen. Die Königin kann willentlich zwei unterschiedliche Arten von Eiern legen, aus befruchteten Eiern werden Arbeiterinnen, aus unbefruchteten Eiern (männliche) Drohnen. Der Bienenstaat stellt keine Monarchie dar, wie man denken könnte wenn man das Wort Königin hört. Vielmehr handelt es sich um eine Art Demokratie, in der alle Bienen bei Entscheidungen abstimmen. Die Königin folgt dem Willen des Volkes. Nicht sie entscheidet darüber, ob neue Königinnen herangezogen werden, sondern das Volk, insbesondere der Hofstaat. In der konventionellen Imkerei werden Königinnen leider oftmals getötet und durch jüngere, leistungstärkere Tiere ersetzt. Wir verzichten darauf, da es bei uns bewusst nicht um Erträge geht, sondern um das Interesse und den Respekt vor den Tieren.

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Eine Königin (Weisel) mit Hofstaat

Wenn eine Königin stirbt, so bemerken die Arbeiterinnen dies nach einiger Zeit da die Pheromone im Stock verfliegen. Sie reagieren darauf mit dem sogenannten Bienen-Weinen, einem speziellen Summton, der allen Bienen signalisiert, dass dringend eine neue Königin herangezogen werden muss. Hierfür ist unbedingt notwendig, dass die Bienen frisch abgelegte Eier vorfinden, die nicht älter als drei Tage sind. Um einige solcher Stifte werden nun die Weiselzellen gebaut. In der Regel werden mehrere Königinnen herangezogen. Die erste, die schlüpft, sticht die anderen, sich noch in den Weiselzellen befindenden Jungköniginnen, tot. Sollten sie jedoch gleichzeitig schlüpfen, so kann es auch zum Kampf kommen, der für mindestens eine der Königinnen tödlich endet. Die neue Bienenkönigin wird nach einigen Tagen geschlechtsreif. Sie wartet dann auf einen sonnigen Tag, um sich in einer einmaligen Brunstzeit auf mehrere Hochzeitsflüge zu begeben und mit etwa 10-20 Drohnen zu verpaaren. In ihrer Samenblase trägt sie den Spermienvorrat für die Dauer ihres Lebens mit sich. In Spitzenzeiten legt sie bis zu 2000 Eier am Tag. In der Bienenfamilie sind die Väter also nicht präsent, interessanterweise können sich Schwestern, die den Vater teilen, dennoch am Geruch erkennen uns zeigen sich untereinander sozial kooperativer.