Das Bienenjahr startet frühestens ab Temperaturen von 10 Grad mit dem Reinigungsflug, wobei sich die Bienen zum ersten Mal nach der Winterruhe erleichtern. Jetzt wird von den Imker:innen überprüft ob alle Völker über den Winter gekommen sind und ob es Anzeichen für neue Brut gibt. Sollte nicht mehr ausreichend Futter vorhanden sein und noch nichts blühen, so kann eine Notfütterung angezeigt sein. Schon früh im Jahr beginnen die Bienen intensiv zu brüten. Das erfordert viel Energie, denn der Bienenstock braucht dann im Zentrum eine Temperatur von etwa 35 Grad um die Larven zu schützen. Diese sind auch immerzu hungrig und werden von den Arbeiterinnen mit Futter versorgt. Bienen sind somit auch auf früh blühende Pflanzen angewiesen. Die futterkritische Phase geht bis zum Beginn der Ahornblüte.
Im Sommer ist es wichtig den Brutraum für die Bienen ausreichend zu erweitern sowie den Bienen genügend Platz für ihre Honigvorräte zur Verfügung zu stellen. Hierfür wird oftmals eine weitere Etage (Zarge) auf den Stock (die Beute) aufgesetzt. Die Stärke des Bienenvolks erreicht ihr Maximum. Die Königin legt in Spitzenzeiten bis zu 2000 Eier am Tag. Eine Sommerbiene lebt in etwa 35 Tage. Bei Platzmangel können sich Bienenschwärme bilden und neue Völker gründen. Eine Ernte ist bis zu drei Mal im Jahr möglich, spätestens das letzte Mal im Juli, damit die Bienen gestärkt in den Herbst und Winter gehen können.
Im Bienen-Herbst, der ab August startet, liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung der Varroamilben. Dies ist leider notwendig, da dieser eingeschleppte Parasit mittlerweile alle Honigbienen befällt und diese ohne Behandlung verenden würden. Außerdem erhalten die Bienen zusätzliches Futter, so dass sie gut versorgt in den Winter starten können.
Im Winter werden die Bienen im Wesentlichen in Ruhe gelassen. Sie wärmen sich gegenseitig in der Wintertraube, in deren Mitte die Königin sitzt. Winterbienen leben bis zu 200 Tage. Die Imker:innen kontrollieren die Bienenbeuten regelmäßig auf etwaige Schäden, da ein Specht durchaus mal auf die Idee kommen kann ein Loch in die Beuten zu hacken um an Futter zu gelangen. Solche Löcher können mit Propolis, einem von den Bienen produziertem Kittharz, zugespachtelt werden. Mäuse sind jedoch in der Regel das größere Problem. Da sich die Winterbienen in der Wintertraube nicht verteidigen können, kommt so manche Maus auf die Idee in der Beute Randale zu machen.